Dass Bewegung und Sport gut für die Gesundheit sind, ist längst bekannt. Jedoch wird laut Cavigli et al. (2021) PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie häufig keine körperliche Bewegung empfohlen. Es wird ihnen zum Teil sogar davon abgeraten! Der Grund: ein erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen nach intensiver körperlicher Belastung und diese können böse enden. ABER: Sport heißt nicht nur high intensity.
Auch PatientInnen mit hypertropher Kardiomyopathie können durchaus von den positiven Auswirkungen regelmäßiger Bewegung profitieren. Was wird empfohlen? Und welche Bewegung sollte wie ausgeübt werden? Was laut internationalen Empfehlungen der ESC und dem Paper „Prescribing, dosing and titrating exercise in patients with hypertrophic cardiomyopathy for prevention of comorbidities: Ready for prime time” gut ist, fasse ich mal kurz in diesem Beitrag zusammen, das individuelle kommt dann bei dir in der Beratung dran, weil ja doch jeder ein bisschen andere Vorlieben hat und jeder ein bisschen anders gestrickt ist.
 
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Bevor wir mit dem Training starten können, gehts mal darum, wirklich dein Krankheit als ganzes zu Erfassen. Anhand der spezifischen Merkmale einer hypertrophen Kardiomyopathie müssen wir natürlich die Kontraindikationen berücksichtigen. Die Vorgeschichte beinhaltet oft sehr relevante Informationen, die das was und wie beim Sport beeinflussen und in manchen Fällen leider wirklich zum Sportverbot führen können. Deswegen gibt es auf alle Fälle kein Training ohne entsprechende Anamnese. Durch meine langjährige Tätigkeit im Bereich der Kardiologie weiß ich nur allzu gut, warum ich die Anamnese nicht nur auf den Sport, sondern auch auf das Herz bezogen machen – sodass ich in meinem Bereich der sportwissenschaftlichen Beratung genau so die Intensitäten setzen kann, wie es für dich richtig ist. Dazu kommt noch die Abklärung beim Arzt, die mir wesentlichen Information zu Diener Herzmorphologie und -funktion gibt.

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Aber wie sollen wir dann trainieren? Gute Frage, keine ganz so leichte Antwort. Orientieren werden wir uns vor allem an deinem Herz und an deiner Herzleistung. Wissen wir nach der Anamnese wie es hier aussieht – Befunde vom Arzt, aktueller Fitnesszustand –  werden wir uns am sogenannten FITT-Prinzip orientieren. Das Prinzip ist schon lange bekannt. Daran sollten sich alle orientieren, die sportlich tätig sein, denn wie steigern wir die Belastung? Es gibt Aspekte, die beim Training mit berücksichtigt werden sollten: Häufigkeit, Intensität, Zeit Dauer und Übungsart / Typ. Je nachdem, wie das Training angelegt ist, leiten sich verschiedene Aspekte wie z.B. auch die Regeneration oder Abfolge ab. Deswegen sollte das Prinzip immer im Hinterkopf sein. Und das ist auch in beiden Empfehlungen die klare Aussage: ausgehend von deiner individuellen (Herz)Situation werden wir deinen Sport leben. Denn das ist auch fix: Sport kann jeder, auch du mit einer hypertrophen Kardiomyopathie. Wir müssen’s nur individuell und adäquat machen – das ist aber nicht nur bei Herzkranken, sondern bei allen SportlerInnen (und da gehört du auch dazu) selbstverständlich. Eigentlich. In der Sportrix, Spowi-Praxis ist es auf alle Fälle so. Denn Sport kann jeder. Auf seine Art, auf seine individuellen Bedürfnisse ausgerichtet!

Reference: Cavigli et al. (2021) Prescribing, dosing and titrating exercise in patients with hypertrophic cardiomyopathy for prevention of comorbidities: Ready for prime time, European Journal of Preventive Cardiology, Volume 28, Issue 10, October 2021, Pages 1093–1099,